Den Radiobeitrag-Lebenslinien verbinden findet Ihr unter:
zum Nachhören
Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei der Redakteurin Marieke Lohse von ern Media sowie der Ostseewelle für die Unterstützung und Sendung des Beitrags! Im Anschluss findet Ihr alle Interviewfragen und deren via WhatsApp gesendeten Antworten, die als Grundlage für den Beitrag dienten.
1. Was ist, beziehungsweise was bedeutet Meehr Vielfalt leben?
Meehr Vielfalt leben! ist eine ehrenamtliche Initiative, die 2021 von Katharina Mieglich und mir ins Leben gerufen wurde. Die Initiative möchte zum einen auf kreative Weise zeigen, wie farben- und auch lebensfroh die Menschen in unserer Region sind und versucht zum anderen Räume für Begegnungen von Menschen zu schaffen, die sich im Alltag sonst vielleicht nie begegnen würden. Wir greifen hier einen zentralen Wunsch der Migranten auf, den wir in unserer damaligen Tätigkeit als Lerncoach bzw. Lehrerin für Sprach- und Integrationskurse oft gehört haben: Wir würden so gerne mehr Kontakt zu den Einheimischen/Deutschen haben! Das klingt im ersten Moment vielleicht sehr profan, das ist es in unseren Augen durch verschiedenste Faktoren in der Wirklichkeit jedoch nicht. Genau hier setzen wir mit unserer Initiative und unseren Projekten an. Wir versuchen Momente des Zusammenfindens zu schaffen und diese einzigartigen Momente festzuhalten. Zum Beispiel haben wir im Jahr 2021 ein farbenfrohes Fotoshooting mit einigen Mitarbeitern des H&M-Stores Stralsunds und einigen Migranten/-innen aus der Region zum Thema: Vielfalt an beliebten Stralsunder Orten gemacht. Dabei entstanden spontane Bilder mit Menschen, die sich zum Großteil vorher noch nie gesehen hatten, sich einander fremd waren. Durch Ihre offene und tolerante Einstellung im Shooting haben sie kreativ zusammengearbeitet und vor allem eines gezeigt: Lebensfreude. Genau solche kleinen, aber zentralen Momente des Begegnens möchten wir fördern.
2. Was heißt Lebenslinien verbinden? Wie genau sieht das aus?
Unser aktuelles Projekt trägt den Namen: Lebenslinien verbinden - Frieden stiften. Was bedeutet das? Wir finden die Kernmessage wird im folgenden Zitat des Dalai Lama deutlich:
„Eine Voraussetzung für Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.“
Hier setzten wir an und haben in diesem Projekt ausgehend von verschieden Begegnungstreffen Menschen unterschiedlichster Herkunft kennengelernt. Wir wollten ihre Lebenslinien wortwörtlich in Porträts festhalten. Dabei hat vor allem mein Kollege und Teampartner Markus Endler die Menschen näher kennenlernen dürfen. Denn schon nach den ersten Zeichnungen, die er im Rahmen unseres ersten Begegnungstreffens bei unserem Netzwerkpartner DaMigra anfertigen konnte, entstanden spontan neue Einladungen bspw. zu Sommergartenpartys oder auch ganz privat nach Hause. Markus versuchte nach diesen Begegnungen und dem ersten Kennenlernen den Menschen mit seinen einzigartigen Lebenslinien in Porträts festzuhalten. Lebenslinien verbinden heißt somit auch Menschen mit ihren unterschiedlichsten Lebensgeschichten kennenzulernen und zusammenzuführen. Das gilt z.B. auch für unser Team: Wir arbeiten generationsübergreifend zusammen und haben dieses Jahr z.B. auch zwei Schülerinnen des 11. Jahrgangs vom Hansa-Gymnasium für das Projekt gewinnen können. Julia und Marlea haben sich voller Eifer ehrenamtlich engagiert und sind unsere guten Feen des Projekts, aber auch meine Schwester und ihr Lebensgefährte setzten sich für das Projekt ein und ganz entscheidend ist auch unsere Kooperationspartnerin Anja Schmuck, die Migrationsbeauftragte der Hansestadt Stralsund, die uns von Beginn an immer motiviert und tatkräftigt unterstützt hat. Vielen Dank an dieser Stelle an alle meine Teampartner, meinem Mann, Frau Schmuck, der Ehrenamtsstiftung MV sowie alle Partner in der Stadt, die uns hierbei unterstützen! Sie sehen - viele Lebenslinien werden in diesem Projekt miteinander verwoben und einige werden hierbei ganz bewusst in den gezeichneten Porträts gezeigt.
3. Wer ist auf den Porträtzeichnungen zu sehen? Was zeigt die Ausstellung bei der Interkulturellen Woche?
Auf den Porträtzeichnungen der Ausstellung, die man „analog“ in der Konditorei Frötsch, aber auch digital auszugsweise auf unserer Website betrachten kann, können wir die Menschen sehen, die Markus bei den unterschiedlichsten Begegnungstreffen kennengelernt hat und die bereit waren, ihre Lebenslinien zu zeigen. Es sind alles Menschen aus unserer Region, die vielleicht erst kurz hier leben oder schon viele Jahre. Jedes gezeichnete Porträt soll dabei für sich sprechen.
4. Wie kann ich selbst einen Beitrag zu einem vielfältigen Leben leisten?
Wir haben hierfür einen kleinen Leitspruch im Projekt gehabt: „Friedvoll aufeinander zugehen, respektvoll einander begegnen.“ Fangen Sie im Kleinen an! Begegnen Sie sich aufrichtig und unvoreingenommen! Lernen Sie neue Menschen in ihrer Region kennen. Seien Sie offen für neue Begegnungen, nutzen Sie z.B. Begegnungscafés oder Angebote von den verschiedenen Netzwerkpartnern in Ihren Städten oder beispielswiese einer der zahlreichen Veranstaltungen, die im Rahmen der der Interkulturellen Woche ins Leben gerufen werden. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die jedoch alle damit beginnen, dass wir die farbenfrohe Vielfalt als Chance sehen und ergreifen.
5. Wie kann ich mich über das Projekt informieren?
Vor Ort in der Konditorei Frötsch und online unter: www.meehr-vielfalt-leben.de
6. Wie kann ich das Projekt unterstützen? Wie kann ich spenden?
Wir sind offen für jedwede Unterstützung der Initiative, sei es durch kreative neue Ideen, neue Partner in der Stadt, aber natürlich auch finanzielle Unterstützung. Das gesamte Projekt konnte nur durch die finanzielle Unterstützung der Ehrenamtsstiftung MV realisiert werden. Wir wollten diese Unterstützung auch ganz bewusst für eine Spendenaktion nutzen und haben an sechs Standorten der Stadt Spendenboxen aufgestellt. Dabei möchten wir dieses Jahr mit der Spendenaktion die AG Flüchtlingshilfe e.V. Stralsund unterstützen, da sie lokale und bedarfsgerechte Projekte für alle Migranten/-innen anbietet. Wir möchten vor Ort und direkt unterstützen und es wäre toll, wenn Sie uns als Stralsunder/-in oder auch als Gast der Stadt vor Ort an einen der sechs Standorte der Stadt (z.B. bei Cafe 66, H&M, Treibholz etc.) unterstützen könnten. Wir wissen, dass es momentan gerade finanziell für uns alle eine schwierige Situation ist und jeder Euro mehrmals umgedreht wird. Jedoch würden wir uns und vor allem die AG Flüchtlingshilfe Stralsund über jeden Euro, den sie vielleicht doch entbehren könne, freuen. Weitere Infos zu unserer Spendenaktion finden Sie auf unserer Website: unter:https://www.meehr-vielfalt-leben.de/general-6
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