Als wir vor all dem Grauen geflohen waren
über Meere, über Berge, Ländergrenzen
habe ich auf dem langen Weg hierher Teil um Teil
von mir verloren.
In jeder Stadt, in jedem Tal, das ich durchquerte,
blieb etwas von mir zurück.
In jedem Fluss, in jedem Meer versank etwas von mir.
Es war, als wenn an jedem Punkt der ungeheuren Reise
eine Rippe nach der anderen von mir fiel.
So kam ich an und so fand ich mich selbst nicht mehr.
Ich war nur eine Illusion, ein Geist, nur eine seelenlose Hülle
Ein Skelett ohne Mutter, Vater und Geschwister
ohne Heimat...
Trotz allem habe ich meinen Glaubenskompass nicht verloren.
An alle Gesichter, die an uns vorbeigingen, sagen wir
Salam. Ich hoffe sie finden Frieden durch Liebe, Akzeptanz
des Anderen und indem sie Kindern eine Kultur der Entschuldigung
und des Respekts beibringen.
An alle, die wir in diesem kurzen Leben verloren haben,
Salam/ Wir werden euch nie vergessen
und Aufwiedersehen an einem besseren Ort.
Salam bedeutet Frieden - lasst uns in Frieden
und Liebe miteinander leben!
Geschrieben von Iman Alghobari - veröffentlicht zur Eröffnung der Ausstellung in der Konditorei Frötsch Stralsund am 30.09.22
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